September 2003

Veröffentlichung in der Schwabmünchner Allgemeinen

 

Bürgermeisteramt ist das Ziel

 

Bobinger CSU-Ortsverband blickt bei Festabend auf 50 Jahre Bestehen zurück

Bobingen (bri).

Auf ein halbes Jahrhundert kann der Bobinger Ortsverband der CSU zurückblicken. 50 Jahre Bestehen: Mit Pauken und Trompeten - im wahrsten Sinn des Wortes - beging die Partei dieses Jubiläum mit einem Festabend im Laurentiushaus. Mit dem Defiliermarsch und dem von Franz-Xaver Holzhauser selbst komponierten Geburtstagsmarsch umrahmte die Stadtkapelle Bobingen unter Holzhausers Leitung den Festabend.

Das Kernige, fest Verwurzelte sollte zum Ausdruck gebracht werden, war es doch Maßstab für 50-jähriges Durchhaltevermögen einer Partei, die sich wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg begründete. Einer „Zeit mit momentaner Verdichtung von Problemen - heute vergleichbar mit den damaligen Herausforderungen der Gründerzeit“, wie stellvertretender Landrat Max Strehle feststellte. Er überbrachte Glückwünsche von Landrat Dr. Karl Vogele und Bundestagsabgeordnetem Eduard Oswald. Er selbst habe über 33 Jahre Parteiarbeit im Bobinger Raum mitgestaltet. Sich zu engagieren, mit der Politik auseinander zu setzen und zu einer Richtung zu bekennen, lautete Strehles Appell. Er dankte jenen, die bis heute Verantwortung in der Partei übernommen und getragen haben.

Bobingens Ortsvorsitzender Herwig Leiter zeigte sich stolz darauf, das Gründerziel, nämlich „sich für die Heimatgemeinde einzusetzen“, weiter tragen zu dürfen. „Kommunalpolitik wird von den Persönlichkeiten vor Ort geprägt“, sagte Leiter, gleichzeitig Stadtrat. Die CSU sei in Bobingen „eine tragende, fest verwurzelte Säule in der Heimatstadt“.

Mit elf Gründungsmitgliedern - heute sind es 168 - war der Ortsverband 1953 im Gasthof Deuringer aus der Taufe gehoben worden. Unter grundlegenden Bedürfnissen litten die Menschen kurz nach dem Krieg, Flüchtlinge und Heimatvertriebene mussten unter primitivsten Bedingungen in Barackenlagern leben, zeigte Georg Fritz auf. Der Heimatforscher, Stadt- und Kreisrat sowie zweiter Bürgermeister von 1978 bis 1990 gab mit seiner Diaschau einen Überblick über 50 Jahre Ortsgeschichte und erinnerte auch an den unvergessenen Landrat Dr. Franz Xaver Frey (1957 - 1987), ebenfalls ein Bobinger.

Ein halbes Jahrhundert später stehe Deutschland im internationalen Vergleich schlecht da, sagte Max Strehle: „Wachsende Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Konzeptionslosigkeit (der Bundesregierung) - Einst waren wir Lokomotive, heute sind wir Schlusslicht“. Keine Resignation, sondern Leistung sei gefragt.

„Stolz auf drei Dinge“

Hans-Peter Dangl, Zweiter Bürgermeister in Bobingen und Kreisrat, beides seit 1996, kam zurück auf die örtlichen Gegebenheiten und zog eine positive Bilanz: Stolz sei er auf drei Dinge, die nur „riesiges Engagement“ möglich gemacht hätten: Von bescheidenen Anfängen ausgehend, wurden zum einen 1996 zwölf CSU-Stadtratsmandate erreicht. Momentan seien es elf, aber die Zielsetzung für die Zukunft laute: „In diesem Jahrhundert werden wir ganz sicher noch einen CSU-Bürgermeister stellen!“ Mit Stolz verwies Dangl auch auf Fraktionsvorsitzenden Gerhard Mansard, der es „wie kein Zweiter versteht, den Stadtrat zu prägen“, und auf Markus Ferber, der in der Bobinger CSU „als talentierter Bursche die Grundausbildung für den Europäer Schwabens“ absolviert habe.

Auch Bezirks- und Stadtrat Jürgen Reichert äußerte sich erfreut: „Es wäre schlecht bestellt, wenn wir die Leute mit Engagement nicht hätten.“ Der Kreisvorsitzende der Jungen Union, Martin Sailer, als Vertreter der jungen Generation glaubt, wie er sagte, an eine „glückliche Hand für die nächsten Jahre“.

Die eigentliche Festrede übernahm Markus Ferber. Das Bobinger CSU-Mitglied, Kreisvorsitzender und Europa-Abgeordneter, holte aus zum Rundumschlag, auch mit Blick auf die Landtagswahlen am kommenden Wochenende: Wohl befinde sich Deutschland in einer rezessiven Phase, doch dauerhafte Lösungen gelte es zu finden - für örtliche wie überörtliche, bundesweite Probleme. „Wir, die CSU, stellen uns der Verantwortung auf allen Ebenen“, versicherte er. Wobei er die Bildung als wichtigsten Angriffspunkt für Reformen nannte, denn optimale Startbedingungen für junge Menschen in einer globalisierten Welt seien unabdingbar für die Herausforderungen in der Zukunft.

Ehrungen

Der Jubiläumsabend war auch Anlass, langjährige Mitglieder zu ehren: Mit der goldenen Nadel und einer Urkunde ausgezeichnet wurde Rudolf Sirch für 45 Jahre Mitgliedschaft. Urkunde und die silberne Nadel erhielten Hans Deubler und Jost Eger (je 25 Jahre). 20 Jahre dabei sind Reinhard Dempf, Markus Ferber, Johann Pfänder und Max Schiller, 15 Jahre Achim Bill, Johann Ebert und Gabriele Frey sowie zehn Jahre Manfred Graf.

 

 

 

15.09.2003 00:00

 

 

 

von links nach rechts: CSU-Kreisvorsiztender und Europaabgeordneter Markus Ferber, Kreis- und Stadtrat Georg Fritz, CSU-Ortsvorsitzender Herwig Leiter, Bezirksrat Jürgen Reichert und zweiter Bürgermeister Hans-Peter Dangl