Bobingen (bri).
Auf ein halbes
Jahrhundert kann der Bobinger Ortsverband der CSU zurückblicken. 50
Jahre Bestehen: Mit Pauken und Trompeten - im wahrsten Sinn des Wortes
- beging die Partei dieses Jubiläum mit einem Festabend im
Laurentiushaus. Mit dem Defiliermarsch und dem von Franz-Xaver
Holzhauser selbst komponierten Geburtstagsmarsch umrahmte die
Stadtkapelle Bobingen unter Holzhausers Leitung den Festabend.
Das Kernige, fest
Verwurzelte sollte zum Ausdruck gebracht werden, war es doch Maßstab
für 50-jähriges Durchhaltevermögen einer Partei, die sich wenige Jahre
nach dem Zweiten Weltkrieg begründete. Einer „Zeit mit momentaner
Verdichtung von Problemen - heute vergleichbar mit den damaligen
Herausforderungen der Gründerzeit“, wie stellvertretender Landrat Max
Strehle feststellte. Er überbrachte Glückwünsche von Landrat Dr. Karl
Vogele und Bundestagsabgeordnetem Eduard Oswald. Er selbst habe über
33 Jahre Parteiarbeit im Bobinger Raum mitgestaltet. Sich zu
engagieren, mit der Politik auseinander zu setzen und zu einer
Richtung zu bekennen, lautete Strehles Appell. Er dankte jenen, die
bis heute Verantwortung in der Partei übernommen und getragen haben.
Bobingens
Ortsvorsitzender Herwig Leiter zeigte sich stolz darauf, das
Gründerziel, nämlich „sich für die Heimatgemeinde einzusetzen“, weiter
tragen zu dürfen. „Kommunalpolitik wird von den Persönlichkeiten vor
Ort geprägt“, sagte Leiter, gleichzeitig Stadtrat. Die CSU sei in
Bobingen „eine tragende, fest verwurzelte Säule in der Heimatstadt“.
Mit elf
Gründungsmitgliedern - heute sind es 168 - war der Ortsverband 1953 im
Gasthof Deuringer aus der Taufe gehoben worden. Unter grundlegenden
Bedürfnissen litten die Menschen kurz nach dem Krieg, Flüchtlinge und
Heimatvertriebene mussten unter primitivsten Bedingungen in
Barackenlagern leben, zeigte Georg Fritz auf. Der Heimatforscher,
Stadt- und Kreisrat sowie zweiter Bürgermeister von 1978 bis 1990 gab
mit seiner Diaschau einen Überblick über 50 Jahre Ortsgeschichte und
erinnerte auch an den unvergessenen Landrat Dr. Franz Xaver Frey (1957
- 1987), ebenfalls ein Bobinger.
Ein halbes
Jahrhundert später stehe Deutschland im internationalen Vergleich
schlecht da, sagte Max Strehle: „Wachsende Arbeitslosigkeit,
Perspektivlosigkeit, Konzeptionslosigkeit (der Bundesregierung) -
Einst waren wir Lokomotive, heute sind wir Schlusslicht“. Keine
Resignation, sondern Leistung sei gefragt.
„Stolz auf drei
Dinge“
Hans-Peter Dangl,
Zweiter Bürgermeister in Bobingen und Kreisrat, beides seit 1996, kam
zurück auf die örtlichen Gegebenheiten und zog eine positive Bilanz:
Stolz sei er auf drei Dinge, die nur „riesiges Engagement“ möglich
gemacht hätten: Von bescheidenen Anfängen ausgehend, wurden zum einen
1996 zwölf CSU-Stadtratsmandate erreicht. Momentan seien es elf, aber
die Zielsetzung für die Zukunft laute: „In diesem Jahrhundert werden
wir ganz sicher noch einen CSU-Bürgermeister stellen!“ Mit Stolz
verwies Dangl auch auf Fraktionsvorsitzenden Gerhard Mansard, der es
„wie kein Zweiter versteht, den Stadtrat zu prägen“, und auf Markus
Ferber, der in der Bobinger CSU „als talentierter Bursche die
Grundausbildung für den Europäer Schwabens“ absolviert habe.
Auch Bezirks- und
Stadtrat Jürgen Reichert äußerte sich erfreut: „Es wäre schlecht
bestellt, wenn wir die Leute mit Engagement nicht hätten.“ Der
Kreisvorsitzende der Jungen Union, Martin Sailer, als Vertreter der
jungen Generation glaubt, wie er sagte, an eine „glückliche Hand für
die nächsten Jahre“.
Die eigentliche
Festrede übernahm Markus Ferber. Das Bobinger CSU-Mitglied,
Kreisvorsitzender und Europa-Abgeordneter, holte aus zum Rundumschlag,
auch mit Blick auf die Landtagswahlen am kommenden Wochenende: Wohl
befinde sich Deutschland in einer rezessiven Phase, doch dauerhafte
Lösungen gelte es zu finden - für örtliche wie überörtliche,
bundesweite Probleme. „Wir, die CSU, stellen uns der Verantwortung auf
allen Ebenen“, versicherte er. Wobei er die Bildung als wichtigsten
Angriffspunkt für Reformen nannte, denn optimale Startbedingungen für
junge Menschen in einer globalisierten Welt seien unabdingbar für die
Herausforderungen in der Zukunft.
Ehrungen
Der Jubiläumsabend
war auch Anlass, langjährige Mitglieder zu ehren: Mit der goldenen
Nadel und einer Urkunde ausgezeichnet wurde Rudolf Sirch für 45 Jahre
Mitgliedschaft. Urkunde und die silberne Nadel erhielten Hans Deubler
und Jost Eger (je 25 Jahre). 20 Jahre dabei sind Reinhard Dempf,
Markus Ferber, Johann Pfänder und Max Schiller, 15 Jahre Achim Bill,
Johann Ebert und Gabriele Frey sowie zehn Jahre Manfred Graf.
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